Forschungsschwerpunkt 2
Gestaltung von Professionalisierungsprozessen im Rahmen der Chemielehrerbildung
Insbesondere mit Blick auf die gesetzliche Verankerung der inklusiven Beschulung an allgemeinbildenden Schulen muss sich die Chemiedidaktik mit der Frage auseinandersetzen, wie ein adressatengerechter Chemieunterricht gestaltet werden kann, der alle Schüler*innen chancengerecht zu fordern und zu fördern vermag.
In diesem Forschungsschwerpunkt wird der zentralen Frage nachgegangen, wie ein Professionalisierungsprozess von Chemielehramtsstudierende gestaltet werden kann bzw. muss, damit angehende Lehrende befähigt werden, das erlernte Fachwissen didaktisch angemessen, d.h. sach- und adressatengerecht, in entsprechende Lehr- und Lerninhalte zu überführen.
Professionalisierung angehender Chemielehrender:
- Förderung des Professionsrelevanten Fachwissens angehender Chemielehrender (vgl. u.a. Prewitz, Groß, 2023)
- Förderung experimenteller Kompetenzen durch fachwissenschaftliche Laborpraktika
Kooperationspartner: Dr. Michael Malarek, Institut für Anorganische Chemie, Universität Wien (vgl. u.a. Groß, 2019a, „Lehren im Labor“) - Entwicklung von Strategien für den Umgang mit heterogenen Lerngruppen im experimentellen inklusiven Chemieunterricht (vgl. u.a. Groß, 2020)
- Kompetenzförderung und Reflexion im Umgang mit digitalen Medien im Rahmen des Chemieunterrichts (vgl. u.a. Knapp, Harmer & Groß, 2020)
Diagnostizieren und individuell fördern im (inklusiven) Chemieunterricht
Im Zusammenhang mit den Erkenntnissen aus der Chemielehrerbildung richtet sich der Blick des Forschungsschwerpunkts auch auf die Schüler*innenseite. Demnach geht es darum, angemessene Diagnose- und Differenzierungsmaßnahmen zu entwickeln und diese im Hinblick auf ihre Lernförderlichkeit für Schüler*innen zu evaluieren.
- Diagnose und Förderung fachinhaltlicher Vernetzung im Chemieunterricht
- Alternative Dokumentationsformen als Diagnoseinstrument und als mögliche mediale Differenzierungsformen (vgl. u.a. Gross & Pawlak, 2020, Groß, 2013).
- Entwicklung, Einsatz und Evaluation von Unterrichtskonzepten in Schule und Hochschule sowie Experimentiersets für Lernende und Lehrende im Chemieunterricht (vgl. u.a. Groß, 2019a, 2019b)
- Analyse chemischer Lern- bzw. Erklärvideos hinsichtlich fachinhaltlicher und fachsprachlicher Herausforderungen und deren Einsatz im differenzierenden Chemieunterricht vgl. u.a. Knapp, Harmer & Groß, 2020, Harmer & Groß, 2021 und 2023).
- Forschung zur sprachlichen Vielfalt von Schüler*innen sowie zu spezifischen Sprachlernfördermaßnahmen, die die Entwicklung eines chemischen Fachverständnisses beeinflussen
Forschung zum chemiespezifischen Classroom-Management, das Schüler*innen einen Zugang zum sicheren und lernförderlichen Experimentieren in inklusiven Lernumgebungen ermöglichen kann (vgl. u.a. Pawlak & Groß, 2019, 2020a-d, Pawlak & Groß, 2021).
Ausgewählte Projekte:
- Bildungsprojekt "MINT goes BNE"
Mittelgeber: Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Projektlaufzeit: 2023-2026 - Lehrerfortbildung: "Mit Design Thinking kreative Ideen zu komplexen gesellschaftlichen Problemen entwickeln"
Mittelgeber: Joachim Herz Stiftung, Projektlaufzeit: 2023 - Forschungsprojekt UTOPIA - Interdisziplinäres Forschendes Lernen zur Stadt der Zukunft für mehr Nachhaltigkeit